Weinte und sang
Wer ist der Mann? Nackt liegt er auf dem Parkettboden und streckt seine behaarte Brust in die Höhe. Von meiner Position aus kann ich sein Gesicht nicht erkennen. Wenn er lebt, dann müsste er das Fenster und den grauen Wiener Morgen sehen. Wieso gibt es hier keine Vorhänge? Überhaupt ist diese Wohnung spartanisch möbliert. Blut trocknet auf dem Boden.
Was ist mit mir? Bin ich am Leben? Kann ein Individuum diese Frage autonom beantworten oder braucht man dafür ein Gegenüber? Mein Gegenüber scheint gerade nicht kommunikationsfähig zu sein, weshalb sich das derzeit nicht lösen lässt. Wahrscheinlich genügt aber bereits die Frage. Jemand, der nicht „ist“, kann nicht fragen: „Bin ich?“
Also bin ich, beziehungsweise liege ich auf einem Parkettboden einer typischen Wiener Altbauwohnung mit untypischer Möblierung. Mein Kopf ist zur Seite gedreht, die rechte Wange platt auf den Boden gedrückt. Ich starre geradeaus auf einen nackten, zirka fünfundvierzig Jahre alten Mann. Blutspuren unbekannten Ursprungs verlaufen quer zu meinem Blickfeld.
Üblicherweise bleibt man nicht lange in ein und derselben Position liegen. Da müssen triftige medizinische Gründe vorliegen. Ich könnte versuchen, mich umzudrehen. Gelingt es, ist alles in Ordnung. Und wenn nicht? Diese Ungewissheit ist abschreckend. Vorerst werde ich so liegen bleiben.
Ich fürchte, ich bin, wie der reglose Herr vor mir, auch nackt. Klingt vielleicht konservativ, aber ich will nicht bar jeder Unterwäsche, ohne eine absolut grandiose Erklärung, neben einem nackten Toten gefunden werden. Irgendwann stürmt die Rettung herein und ein paar neunzehnjährige Zivildiener in Uniform werden mich mit großen Augen, blöd grinsend, anschauen.
Üblicherweise bleibt man nicht lange in einer …. „lange“ ist der Schlüssel! Ist das Vorhandensein eines Zeitbegriffs nicht beschränkt auf ein Diesseits? Das Jenseits ist unendlich, aber das Diesseits hat Jahre, Monate, Tage und Fenstertage, Osterferien, viel zu lange Sommerferien, wo der Sohn…
Die Straßenbahn! Ich höre die Straßenbahn! Wenn das eine der üblichen Linien und heute ein normaler Arbeitstag ist, dann werde ich sie alle fünf Minuten hören. Gibt es im Paradies Straßenbahnen? Dreimal muss sie vorbeifahren, dann werde ich versuchen, mich zu bewegen. Fünfzehn Minuten der süßen Unwissenheit will ich mir gönnen.
Und ich habe einen Sohn. Langsam taut mein Hirn auf, auch wenn es anscheinend unter einer retrograden Amnesie leidet. Das würde erklären, warum mir das Wort „Amnesie“ einfällt, aber nicht der Name meines Sohnes. Den Sohn sehe ich genau vor mir: Er ist eben auf die Welt gekommen. Ein graues, blutverschmiertes Wesen liegt still vor mir. Die Krankenschwester reicht mir eine Schere. Ich soll die Nabelschnur durchschneiden. Sie ist zäh.
Nackt war das Kind und nackt bin ich. Liegt man nackt in einer typischen Wiener Wohnung mit oder ohne Möblierung an einem durchschnittlichen Wintertag und die Heizung wurde auf die üblichen 20-22 Grad eingestellt, dann wird einem gesunden Menschen mit statistisch unauffälligen Körperfettwerten bald kalt. Mir ist nicht kalt. Ich fühle verdächtig wenig. Das muss kein Grund zur Sorge sein.
Ich kann warten. Zweifellos werde ich mich in den nächsten Minuten wieder daran erinnern, wer ich bin und was zu meiner derzeitigen Lage – ja, sehr gut: Lage! – geführt hat.
Ist das gut? Gibt es Nobelpreisträger, große Künstler, Helden der Nation, die man nackt am Boden liegend, in schlecht möblierten Wohnungen fand, und alle haben gejubelt? Und da habe ich die Leiche mit der üppigen Brustbehaarung noch nicht einmal mitgezählt.
Die Szenerie sieht im besten Fall sehr unglücklich aus. Sei nicht so negativ, Kurti! Ah, Kurti! Ich heiße Kurt. Ich habe einen Sohn und einen Hund der „Kurti Zwei“ heißt. Bitteschön, wer ist so blöd, und nennt seinen Hund „Kurti Zwei“? Meinem Sohn kann ich nur wünschen, dass ich bei seiner Namensgebung nicht involviert war.
Kann sein, dass ich verheiratet bin, sehr glücklich sogar, mit einer gescheiten, liebevollen, wunderschönen Frau. Und der Hund hat nur deshalb so einen bescheuerten Namen, weil wir die Nachbarn ärgern wollten.
Achtung, die Straßenbahn! Noch zweimal, dann starte ich den Bewegungsversuch. Bis dahin überlege ich, ob es nicht besser wäre, in die Fußstapfen der Pelzbrust neben dem Fenster zu treten.
Wie könnte ich als erfolgreicher und unbescholtener Bürger in diese Situation geraten sein? Vielleicht wollte ich meine wunderschöne, liebevolle Frau mit dem Kauf einer Vorsorgewohnung überraschen? Betongold glänzt ja neuerdings ganz gewaltig. Der tote Affe dort ist bzw. war der Makler. Wir haben die leere! Wohnung besichtigt. Aus welchen Gründen auch immer gerieten wir in Streit. Der Affe zieht einen Revolver, ich wehre ihn mit einem Handkantenschlag ab und… Nein, besser: wir kommen in die leere Wohnung, hören verdächtige Geräusche. Es sind Einbrecher. Wir haben sie überrascht. Der Makler will sie aufhalten. Die Einbrecher ballern herum. Eine Kugel trifft den Makler, eine weitere mich. Der Makler ist tot und ich liege gelähmt mit Gedächtnisschwund auf dem Boden.
Nicht ganz, denn das Kind sehe ich noch ganz deutlich vor mir. Leblos lag es in meinem Arm. Ich war benommen, so müde und froh, dass alles irgendwie zu einem Ende gekommen war. Zwölf Stunden lang hatte Claudia gewimmert, gepresst, geschrien.
Ah, „Claudia“ heißt meine bezaubernde Frau. Nein, gegen eine „Claudia“ habe ich nichts. Der Name hat etwas beruhigend Banales. Claudia und Kurti for ever in der Vorsorgewohnung mit Kind und Kurti Zwei. Moment. Ich bin 49 Jahre alt. Wie komme ich mit 49 Jahren zu einem Neugeborenen? Ist Claudia meine zweite Ehefrau? Ist sie viel jünger als ich?
Dieser Zustand der vollständigen Ungewissheit hat etwas berauschend Kindliches. Wenn du als 10-Jähriger behauptest, du möchtest Astronaut werden, sagt dir jeder, wie wunderbar diese Idee ist. Willst du mit 40 in ein anderes Bundesland übersiedeln, wirst du schief angeschaut.
In meinem Fall gibt es keine Restriktionen. Gut möglich, dass ich ein Kriminalbeamter bin, der einen kurdischen Politiker zu einem Geheimtreffen begleitet hat und von iranischen Agenten, die sich als Unterhändler ausgegeben haben, angeschossen wurde. Der kurdische Politiker hat das nicht überlebt, ich schon. Das würde seine behaarte Brust erklären. Die durchschnittliche Brustbehaarung von Menschen aus der Levante und Umgebung ist mit der in Westeuropa üblichen Brustbehaarung nicht zu vergleichen. Da liegen ganze Rosshaarmatratzen zwischen unseren Völkern. Das gilt im übrigen auch für die Damen.
Habe ich eben erfunden, klingt aber hübsch. Claudia hat keine Haare auf der Brust. Die auf ihrem Kopf sind leicht rötlich, lang und glatt. Ihre Haut ist hell und seidenweich. Liegt sie eine halbe Stunde in der Sonne, tanzen sofort unzählige Sommersprossen auf ihrer Haut.
Die zweite Straßenbahn! Erstaunlich, mit welcher Regelmäßigkeit man in dieser Stadt mit öffentlichen Verkehrsmitteln beglückt wird.
Bin ich ein wahnsinnig cooler Typ? Ein Konzertpianist, der nur im roten Faltenrock den Musikverein betritt, ein Rennfahrer, der immer zu spät kommt, ein Spitzenkoch im Flüchtlingslager, ein Illusionsmaler am Grenzzaun, ein Mönch der freien Liebe, ein Clown, der alle zu Tränen rührt?
Es fragt sich, ob Erinnerung an sich ein sicherer Hafen oder eine finstere Einzelzelle ohne Klopapier ist. Was bekommt man für das Gegenteil, der Absenz jeder Erinnerung? Den Schlüssel zur Freiheit oder die eigene Auslöschung?
Ist es möglich, sich jeden Moment neu zu finden, oder verliert man sich nur ständig? Ist die Erinnerung an Claudias Sommersprossen das Stück Holz, an das ich mich klammern muss wie ein Schiffbrüchiger auf hoher See?
Wenn ich so ein toller Hecht bin, warum erinnere ich mich nicht an die Höhepunkte meiner Karriere? An den Besuch beim Bundespräsidenten oder an die Verleihung eines Ordens samt Professorentitel, an die beifallklatschende Menge, die „Hurra“-Rufe, den Duft der Blumensträuße und den festen Händedruck anwesender Zelebritäten?
Sohn, Hund, Frau, Sommersprossen. War das alles?
Moment! Achtung! Da ist wer. Jemand klopft an die Tür! Was? Was sagt sie?:„Martin, mach auf! Martin, ich weiß, dass du da bist! Martin, ich habe meine Tasche vergessen! Verdammt, Martin! Du Arschloch!“
Martin? Interessant. Ein kurdischer Makler, der „Martin“ heißt. Kurz habe ich daran gedacht, mich zu bewegen. Instinktiv wollte ich aufspringen und der Dame zurufen, sie soll doch bitte Hilfe holen, die Tür eintreten, oder mich sonst wie aus dieser Notlage befreien. Beherrscht habe ich mich. Keinen Mucks habe ich gemacht, mich absolut nicht bewegt. Wegen des Straßenbahngelöbnisses und des einen Wortes.
Claudia hat mich einmal „Arschloch“ genannt. Genauer: „Kurti, du fieses, gemeines Arschloch!“ Sie ist auch nicht meine zweite Lebensabschnittspartnerin, sie ist Claudia, die Erste, die Einzige, die große Liebe. Wir sind seit vielen Jahren verheiratet. Die Sommersprossen bekommt sie nach wie vor, auch wenn ich die seidenweiche Haut schon länger nicht gespürt habe.
Gestritten haben wir uns selten. Man kann sich auch schweigend gegenseitig verletzen. Ein paar Mal hat sie doch geschrien. Folgender Satz hat sich vor der Amnesie versteckt: „Würdest du Michael und mich so gut behandeln wie deinen Scheiß Hund, könnte ich dich noch immer lieben.“
Mir ist nicht aufgefallen, dass ich meinen Hund besonders gut behandle. Er freut sich eben, wenn ihm jemand pünktlich sein Futter serviert. Gut, mein Sohn heißt „Michael“. Er ist auch kein Säugling mehr. Er studiert. Scheint ein Fernstudium zu sein. Ich sehe ihn vor mir, wie er tagelang in seinem Bett liegt, inmitten des vollständig vermüllten Zimmers.
Dabei lag er einst in meinem Arm. Winzig und still. Die Schwester hatte ihn in ein Tuch gehüllt. Ich saß auf dem Boden des kleinen Kreißsaals, lehnte mit dem Rücken am Heizkörper. Im Hintergrund hörte ich, wie die Hebamme der völlig erschöpften Claudia etwas zuflüsterte. Tot, dachte ich, das Kind ist tot. Alle Kraft war aufgewendet worden, es in die Welt zu pressen und nun drückte ich dieses regungslose Bündel an mich.
Was genau zwischen Claudia und mir passiert ist, kann ich nicht sagen. Das klingt nach einem Klischee, ist in meinem Zustand aber nachvollziehbar. Ich schwöre, bei allem, was einem amnesiegebeutelten, europäischen Durchschnittsmann wichtig ist: ich habe sie geliebt, ich liebe sie. Ohne einen Funken des Zweifels würde ich mein Leben für ihres hingegeben, mir die Eingeweide herausschneiden lassen, Kurti Zwei mit eigenen Händen erwürgen, wäre es ihr Wunsch.
Wir haben den Herbst der Liebe ungenutzt verstreichen lassen. Unaufhaltsam schlich der Winter ins Haus. Schneeflocken fielen von der Decke und Gletscherzungen haben an unserem Bett geleckt. Alles was „uns“, was „wir“ war, ist still und leise erfroren.
Reiner Zufall, dass ich die Notiz fand. Sie fiel ihr aus der Handtasche. Ein kleiner Zettel, wo ein Termin mit einem auf Scheidungen spezialisierten Anwalt vermerkt war. Kurz darauf bekniete ich einen Ehetherapeuten, uns so schnell wie möglich einen Termin zu geben. Noch am Telefon sagte mir der Therapeut: „Schaun Sie, alles was Sie mir da erzählen, deutet darauf hin, dass ihre Frau den Entschluss, Sie zu verlassen, bereits gefällt hat.“
Zu „unserer“ ersten Sitzung erschien ich ohne Claudia. Zur zweiten stürmte sie kurz ins Zimmer und meinte, ich könne mir das Geld für den Therapeuten sparen. Sie würde sich jetzt gleich einen neuen Schwanz rein stecken, damit ihr der die Erinnerung an mich herausvögelt. Der beleibte Ehetherapeut nahm kurz seine Brille ab, lächelte leicht und sah mich mit diesem „was habe ich ihnen gesagt“-Blick an. Sie sah schön aus in ihrem Zorn. Ich hätte sie sofort in den Arm genommen.
Das war vor zwei Tagen. Es ging, es geht mir nicht gut. Anfangs grübelte ich, wer denn der „neue Schwanz“ sein könnte und hatte einen wohlbegründeten Verdacht. Unvorbereitet wollte ich ihm aber nicht gegenübertreten. Der erste Schritt meines ambitionierten Plans war die Einnahme diverser Drogen.
Mein Sohn war, unwissend aber doch, mein Dealer. Claudia und ich fanden einmal in seinem Zimmer eine Dose mit Ecstasy-Pillen. Ja, liebe Kinder, Eltern legen eure schmutzigen Unterhosen in den Wäschekorb, heben die nassen Handtücher auf, aber sie durchstöbern auch eure geheimen Laden und Fächer! Wir beschlossen, ihm die Pillen nicht wegzunehmen. Ab und an überprüften wir sein bescheuertes Versteck und wussten so genau über seinen Drogenkonsum Bescheid. Diesmal nahm ich die Dose an mich und warf sofort eine der bunten Pillen ein.
Ich muss gestehen, diese Pillen waren sicher eines der besseren Investments meines Sohnes. Hut hab! So gut habe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt. Wieso man diese Pillen nur bei windigen Gestalten vor ebenso windigen Lokalitäten bekommt, ist mir ein Rätsel. Kommt die Masse der Bevölkerung einmal dahinter, wie billig so ein phantastisches Hoch zu haben ist, wird es eng für die Weinbauern des Landes.
Ekstatisch ging es weiter, bis ich, mit dem altem Revolver meines verstorbenen Vaters herumwedelnd, vor Martin stand. Der wollte partout nichts mit meiner süßen Claudia zu tun gehabt haben. Zu dem Zeitpunkt war ich aber schon zu überzeugt von der Stichhaltigkeit meiner eigenen Argumente. Die leer stehende Wohnung einer Bekannten, die mir einen Schlüssel hinterlassen hatte, damit ich sie möglichen Interessenten zeigen könnte, lag in der Nähe.
Dieser öffentlichkeitsscheue Ort bot sich an für eine Exekution aus und mit Leidenschaft. Ganz alte Schule bot ich meinem Opfer zwei Pillen meines Sohnes an. Der schluckte sie brav und ich nahm gleich auch noch eine. Hier könnte man anmerken, dass ich mich durch die Einnahme der Drogen bewusst in die Unzurechnungsfähigkeit hinein manövrieren wollte, um bei einem möglichen Gerichtsprozess mildernde Umstände geltend machen zu können. Die Sache ist mir dann allerdings auf Grund der Ecstasy-Konzentration in meinem Blut leicht entglitten. Ich sehe noch, wie wir beide, Martin und ich, Arm in Arm, nackt und laut singend durch die leere Wohnung tanzen.
Wer den alten Revolver meines Vaters abgefeuert hat, ist unklar. Jedenfalls dürften wir nicht bedacht haben, dass Kugeln auch abprallen und auf ihrem Irrweg, nackte Männer verletzen können. Unter Umständen auch tödlich, wie man sieht.
Ah, ich höre die dritte Straßenbahn. Stelle ich mich den Dämonen der Realität oder bleibe ich liegen? Jetzt, wo ich mir eine akzeptable Erinnerung zusammengereimt habe, würde es fast Spaß machen.
Schade, dass alles, ja, alles erstunken und erlogen ist. Ich kenne keine Claudia, nicht einmal eine, die ich geliebt habe. Gerne hätte ich so einen Schatz in meiner Gedankenkiste. Eine leidenschaftliche Liebe, zerbrochen an den Klippen der Zeit, ein wildes Aufbäumen über den Verlust, blind wütend, herzausreißend. Dafür hätte es sich sicher gelohnt zu leben, zu erinnern.
Nein, da ist nichts. Zwischen meinen Ohren gähnt die Leere, wie auf dem Parkplatz vor dem Ikea Süd am Abend des 24. Dezembers. Der erfundene Martin sitzt mit dem imaginären Hund in einer ebensolchen Straßenbahn. Das Nichts nichtet in mir und keine Liebe, kein fetter Ehetherapeut werfen sich ihm in den Weg. Ein Königreich für eine Sommersprosse im gleißenden Licht. Sogar die tote Pelzbrust da drüben könnte eine bloße Erscheinung, eine mirage de la vie passée sein. Niemand hat an die Tür geklopft.
Braucht das „sein“ ein davor und ein danach? Womit wir wieder am Anfang wären. Bin ich? Aber selbst die Lüge ist gelogen. Es gibt etwas! Eine Erinnerung existiert. Sie hält mich auf der Welt, wie der Faden den Luftballon.
Das Kind war in meinem Arm, stumm und still. Tot, dachte ich, ja, tot ist es, und drückte es an mich. Tränen tropften auf den grauen Körper, bis sich etwas regte. Ein kurzer, zaghafter Schrei, ein Strampeln brachte die Erlösung. Heftig umspülte das Leben mein Kind, trug uns gemeinsam auf einer Welle in die Welt. Sitzend, gegen den Heizkörper gelehnt, wog ich es hin und her, summte zuerst, sang leise, weinte die Tränen, weinte und sang.
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